Rudolf Brandner

Denker-Totems
(2005)

Denker-Totems


Hegel erblickte rückschauend die vorangegangenen Philosophen wie Skulpturen aufgestellt in der «Galerie der edlen Heroen der denkenden Vernunft». Ganz am Anfang der Galerie stehen die maßgeblichen Ursprungsgestalten der Philosophie. Ohne sie wäre nichts von dem, was die geschichtliche Welt des Abendlandes auszeichnet.

Sie werden hier als «Denker-Totems» aufgestellt: als Ahnen- Male des Aufbruchs des Menschen in die erkennende Weltoffenheit, sein Dasein im Offenbarungsgeschehen physisch-kosmischen Seins zu klären.

Was aber war es, wodurch sie den Menschen aus der Verblendung seiner erotischen Weltverstrickung lösten und ihm die Bahn befreiender Welterkenntnis freischlugen? Fremd uns geworden und vielfach verkannt, verspielt in der Gedankenlosigkeit der Zeiten, stehen sie da - Stämme und Pfähle urtümlicher Weltaufrichtung, ungestalte Rätsel der Vorzeit, daraus auch wir einst aufstanden zu freierem Dasein.

Denker-Totems: Ahnen-Male des Denkens, Denk-Male erkennender Welterschliessung, Ursprungszeichen der Freiheit – Mahnmale des hohen Gangs des Menschen, wo er sich aufrichtet und erkennend aus all seinen Verstrickungen löst.